Wie kam es dazu, dass das Gebäude im späteren Bauantrag dann mehr als doppelt so groß wurde und nun ca. 10.800 qm Geschossfläche hat?
Die 4.500 bis 5.000 qm waren eine grobe Abschätzung der von den damals drei Unternehmen benötigten Nutzfläche. Das änderte sich durch das Hinzukommen der Fa. Pahnke, die heute etwa die Hälfte der Flächen im Gebäude belegt. Die Einbeziehung der Fa. Pahnke als Unternehmen, das zum damaligen Zeitpunkt Flächen suchte und als Wirtschaftsförderungsfall eingestuft wurde, war seitens der Stadt gewünscht.
In der Auftaktveranstaltung hat sich sowohl der damalige Betreiber des Restaurants Feuersteins (später zog hier das Maharaja ein) als auch eine Mieterin aus dem Stadtteil sehr kritisch gegenüber den Plänen geäußert. Ein weiterer Teilnehmer kritisierte auch, dass durch die Höhe des Gebäudes mit 5 Geschossen die Blickbeziehung zum Grünen Jäger komplett verändern würde. Wie ernst hat das Baukonsortium die Kritik genommen? Welche Folgen wurden daraus abgeleitet? Hat das Baukonsortium von der Veranstaltung ein Protokoll erstellt? Wo ist das Protokoll einsehbar?
Es ist ein Protokoll von der Auftaktveranstaltung am 30.09.2015 angefertigt worden, das HIER zu finden ist. Die Dokumentation der Veranstaltung macht deutlich, dass die der heutigen Planung zu Grunde liegende Projektidee bereits damals kommuniziert wurde und vor dem Infoabend den betroffenen Bestandsmieter:innen bekannt war. Explizit auch mit dem Betreiber des Feuersteins, der kurz nach dem Termin sein Restaurant abgegeben hat – vermutlich nicht ohne zuvor die neue Pächterin (Maharaja) über die Pläne für den Standort in Kenntnis gesetzt zu haben.
Die angeregte Information und Beteiligung der Öffentlichkeit wurde mit einem Informationsstand über drei Tage in der Rindermarkthalle sowie Dialogterminen mit Quartiers- und Stadtteilbeiräten, mit onlinebasierter Bürger:innenbefragung und mit Pressearbeit umgesetzt. Das Protokoll konnte im Nachgang zur Veranstaltung von allen Interessierten angefordert werden. Auch gab es bereits damals eine LANDINGPAGE zum Vorhaben.
In den weiteren Planungsschritten sind Hinweise aufgenommen, geprüft und abgewogen worden. So wurden aufgrund der Anregungen und Wünsche zur Nutzung der Erdgeschossflächen die Gespräche mit den Bestandsmieter:innen zur Rückkehr in den Neubau intensiviert und in zwei Fällen zum Erfolg geführt. Die weiteren Beteiligungsschritte sowie der städtebaulich-hochbauliche Wettbewerb bot für Interessierte weitere Möglichkeiten sich zu informieren und einzubringen.
Andy Grote erklärte damals: „Es muss aber nicht unbedingt so kommen, es ist eine Diskussionsgrundlage…. um eine mit dem Stadtteil verträgliche Lösung zu finden.“ Wie hat das Baukonsortium – nach dieser frühen Kritik an den Plänen – die „Stadtteilverträglichkeit“ des Gesamt-Projektes überprüft? Welche Inhalte des Projektes wurden geändert oder in Frage gestellt, um einen Konsens mit dem Stadtteil zu finden?
Die Integration der Bestandsmieter:innen in den Neubau wurde frühzeitig im Bauprojekt verankert. Darüber hinaus zur Verfügung stehende Flächen im Erdgeschoss sollten und sollen an stadtteilaffine Nutzungen vergeben werden und dies zu einer Kostenmiete und damit nicht zu einer gängigen Marktmiete für diese Lage.
Warum wurde keine Folgeveranstaltung durchgeführt, obwohl der Ausdruck „Auftakt-Veranstaltung“ dies nahegelegt hat und der Quartiersbeirat eine öffentliche Diskussion mit dem Stadtteil gefordert hat?
Die Auftaktveranstaltung war tatsächlich der Beginn einer Reihe von weiteren Dialogangeboten im Stadtteil. Neben der Teilnahme an den Quartiersbeiräten fand an drei Tagen ein von mit Mitarbeiter:innen der Baugemeinschaft personell betreuter Vor-Ort-Dialog in der Rindermarkthalle statt – flankiert von einer Online-Befragung. Später war es Vertreter:innen aus dem Stadtteil möglich, die Ausstellung der Wettbewerbsergebnisse für das Paulihaus vor der Jurysitzung zu besuchen und Feedback zu geben, das dem Preisgericht vorgelegt wurde und Berücksichtigung fand. Eine LANDINGPAGE zum Vorhaben wurde entwickelt Vorhaben und Pressearbeit durchgeführt. Die Baugemeinschaft engagierte sich dafür, ihre Pläne in der breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen und mit Interessierten in den Dialog zu treten.